Galižana und umgebung von Galižana
Ein Ort, der historisch schon als prähistorische Siedlung (gradina) bekannt ist, wurde in der römischen Zeit als "Sors" bezeichnet, im Gebiet von Pula, und gehörte einem Veteranen des Geschlechts der Gallier an. Zahlreiche archäologische Funde dieses Gebiets aus der Römerzeit werden im Archäologische Museum in Pula aufbewahrt, während einige noch nicht ausgegraben sind. Als Lehe der Bischöfe von Pula, war Galižana schon seit dem 9. Jahrhundert einer der wenigen Orte, der von den Seuchen, die im 16. und 17.
Jahrhundert die istrische Bevölkerung dezimierten, verschont wurde. Und während Pula, Poreč, Rovinj und andere Orte verödeten, entwickelte sich die autochthone Bevölkerung von Galižana weiter, während sie die alten Bräuche, Trachten und Traditionen sowie den istrisch-römischen Dialekt, der trotz der demografischen Veränderungen der vergangenen Jahrzehnte immer noch verwendet wird, bewahrten und an ihre Nachkommen weitergaben.
Galižana ist eine alte Siedlung voller Sehenswürdigkeiten, wie der Kirche des Hl. Justus am Friedhof, einer dreischiffigen romanischen Basilika mit einer Apsis in der Form eines Quadrats aus dem 9. Jahrhundert, die über einer älteren frühchristlichen Kirche gebaut wurde; der Pfarrkirche des Hl. Rochus aus dem Jahre 1613, die im 19. Jahrhundert restauriert wurde und über einen eleganten 36 Meter hohen Kirchturm mit 5 Wandfriesen und einen gewölbten achteckigen Turm über dem Fenster des Kirchturms mit vierseitigen romanischen Biphoren verfügt; am Rande der Stadt befindet sich die mittelalterliche Kirche "La Conceta" (12. Jahrhundert) mit einer original „Loggia“ und einem hölzernen Kruzifix aus dem 13. Jahrhundert.
Im historischen Zentrum der charakteristischen ländlichen Architektur im istrischen Stein gibt es noch zwei alte Kapellen, die Kirche des Hl. Anton mit den Überresten einer frühromanischen Skulptur in der Fassade und einer glagolitischen Inschrift über dem Querbalken des Portals, und im Norden der Hl. Josef, ein einschiffiger Bau mit einem kleinen Glockenturm und einer inneren abgerundeten Apsis.
Galižana hat heute 1500 Einwohner, von welchen der Großteil zu einer italienischen Gemeinde gehört, die tief verwurzelte Eigentümlichkeiten wie Lieder, Tänze, Musik und spezielle Kleidung pflegt. Da es sich hier um eine landwirtschaftlich geprägte Region handelt, beschäftigt sich die Bevölkerung überwiegend mit dem Weinbau, dem Olivenanbau und der Viehzucht und stellt hervorragende Weine, hochgeschätztes Olivenöl (auch dank den herkömmlichen Pressen mit einem steinernen Mühlstein, die noch in Gebrauch sind), Ziegenkäse sowie andere einheimische Produkte her.
Das Gebiet südlich des Ortes wurde für die Kleinindustrie bestimmt, deren Entwicklung durch die Verbindungen Galižanas mit anderen Orten begünstigt wird: der Bahnstrecke Divača-Pula und der regionalen Straße Vodnjan-Pula und Galižana-Fažana.
Umgebung von Galižana
In unmittelbarer Nähe von Galižana befinden sich auch andere frühchristlicher Kirchen: die einschiffige Kirche des Hl. Maurus (7. Jh.), die Kirche des Hl. Petrus, die mittelalterliche Kapelle des Hl. Sylvester und die zwischen Galižana und Fažana liegende Ruine des Hl. Peregrin.